Sie sind feig.

Natürlich nicht SIE. Ich meine selbstverständlich alle anderen und vor allem jene, die (wider?) besseres Wissen den Leuten keinen reinen Wein einschenken.

Man fragt sich welche DIE Skills sind, die Führung zukünftig braucht – und die aus meiner Sicht mit ABSTAND wichtigste wird nicht genannt.

Die dunklen Wolken brauen sich am Horizont zusammen und kommen näher. Rasch näher. Was viele Unternehmen momentan spüren sind erst die Vorboten.
Die Zeiten der 08/15-Weiterbildungen und Kuschelseminare sind vorbei. Die Softie-Themen haben langsam aber sicher ausgedient.

So angenehm die Wohlfühlweiterbildungen und das Verteilen von „well being“-Gutscheinen etc. waren, so unbrauchbar sind sie bei den Herausforderungen die jetzt auf uns zukommen.

Doch: Können Ihre Führungskräfte auch Krise?

Es geht darum, ob Ihre Führungskräfte auch dann – NEBEN allen anderen wichtigen Dingen wie Zuhören können, Empathie vermitteln etc. auch dann wirklich führen können wenn es unangenehm wird.

Liebe HR-Chefs und Personalentwickler:innen: Fragen Sie sich einfach mal ob Ihre Führungskräfte auch:

  • Die Stimmung oben halten können wenn es keine Goodies und „Well being“-Gutscheine zum Verteilen gibt.
  • High-Performer halten können, wenn die Aussichten und das Momentum nicht so rosig sind.
  • Unangenehme Entscheidungen kommunizieren können und trotzdem Alignment herstellen können.
  • Eine klare Verantwortungsstruktur vorgeben, wenn es unübersichtlich wird.
  • Vertrauen fördern, weil es jetzt gerade darauf ankommt.
  • Das Team so resilient aufstellen, dass es auch Erschütterungen aushält
  • Selbst auch dann noch loyal zum Unternehmen stehen, wenn es stürmisch wird.

DAS sind die Themen die nach Entwicklung schreien. Und genau das sollten Führungskräfte zu allem anderen jetzt lernen.

Das Wort Krise leitet sich vom altgriechischen „krinein“ ab,  das soviel wie „unterscheiden“ bedeutet. In der Krise entscheidet sich, ob Sie gute Führungskräfte haben oder solche, die nur gut Führen können wenn alles easy cheesy läuft.

Krise bedingt nämlich – Achtung, festhalten – auch zu wissen wie autoritäre Führung geht. Und nein, diese Art der Führung hat nichts mit Unfreundlichkeit, Dominanzgehabe etc. zu tun. Autoritäre Führung hebt die Entscheidungsgeschwindigkeit – nicht unwesentlich in einer Krise.

Stellen Sie sich, vor ihr Haus brennt. Würden Sie dann alle Familienmitglieder im Sesselkreis versammeln und gemeinsam Brainstormen was jetzt gut wäre?

Würden Sie vor der Entscheidung nachfragen, ob es eh für alle passt?

Würden Sie die stillen Familienmitglieder jetzt mit Ihren Coaching- und Emotionstransformationskünsten und Fragetechniken zu mehr Beitrag ermuntern?

Können Sie natürlich. Schlau ist es nicht.

In meinem Keller habe ich einen Feuerlöscher den ich hoffentlich nie brauchen werde. Die Handhabung beherrsche ich auch wenn man mich um 3 Uhr in der Früh überraschend aufweckt. Vielleicht schlafe ich auch deshalb so gut.